BRK_Plus_24-2

Zeit für Neues Franziska Ferstl verlässt die Physiotherapie-Schule nach 33 Jahren Meinen Einstieg beim BRK hatte ich 1990 mit einem Praktikumsjahr als Physiotherapeutin/Krankengymnastin in der Reha- Klinik in Bad Abbach. Nach Einsätzen in der rheumatologischen und orthopädischen Klinik trat ich meine Festanstellung in der damaligen 2. Orthopädischen Klinik an. Sieben Jahre später kam die Anfrage von Claudia Wenk, der damaligen Schulleitung der PT (Physiotherapie)-Schule, ein Unterrichtsfach zu übernehmen. Da das Rote Kreuz Träger der Klinik und der PT-Schule war, übernahm ich meine neue Aufgabe als Lehrkraft beim gleichen Arbeitgeber. Und so arbeitete ich ab 1998 halbtags in der Klinik und halbtags in der Schule. Das Fach »Bewegungserziehung« gestaltete ich mit Inhalten aus meiner Doppelausbildung zur Krankengymnastin und Gymnastiklehrerin, zum Leidwesen einiger Schüler*innen, die sich mit Tanzchoreographien verbiegen mussten. Andrerseits gingen aber auch einige Talente daraus hervor. Während meiner Zeit in Bad Abbach gab es zwei Schulumzüge innerhalb des Klinikgeländes. Wir schafften es als Team, trotz räumlicher Schwierigkeiten, den Schulbetrieb sehr gut weiterzuführen. Und auch der Spaß im Schulalltag blieb nicht aus. 2004 übernahm Asklepios die Kliniken in Bad Abbach, nicht aber die PT-Schule, diese blieb beim BRK. Ich beendete 2005 meine Arbeit in der Asklepios-Klinik und arbeitete neben meiner Lehrtätigkeit in Physiotherapiepraxen. Auch freiberuflich war und bin ich seither tätig. In meiner Zeit an der PT-Schule kamen über die Jahre immer mehr Unterrichtsfächer hinzu, die mit ihrer Vielfalt eine große Abwechslung und organisatorische Herausforderungen boten. Als Lehrerin durfte ich viele Schüler*innen kennenlernen, als Klassenlehrerin einige Klassen vom ersten Tag bis zum Examen begleiten. Die Weiterentwicklung vieler junger Menschen (ca. 900 Schüler) erleben und fördern zu können, hat mir große Freude und Erfüllung gebracht. Sehr gerne erinnere ich mich an die Klassenfahrten, welche ich selbst 6 Jahre lang im Sinne einer Hospitation an einer lymphatischen Klinik am Walchsee organisierte, oder an die vielen anderen Ausfahrten, welche ich begleiten durfte. Auch die gemeinsamen Feiern und Feste prägten und stabilisierten unsere »Schulfamilie«. Die Betreuung der Schüler*innen an den Patienten oder im Unterricht brachte viele sehr schöne und freudige, aber auch ernste und tiefgehende Momente mit sich. Zehn Jahre und drei Schulumzüge später war die Corona-Zeit für mich eine große Herausforderung, zumal der Unterricht digital stattfinden musste. Zum Beispiel das Fach Bewegungsbad online zu unterrichten oder ein Staatsexamen zu planen und zu organisieren! 2021 durfte ich ein Sabbatjahr (Sonderurlaub, Auszeit) einlegen, das ich zur Reflexion nutzte. Anschließend bekam ich die Gelegenheit, in der Personalentwicklung eigene Seminare anzubieten. Auch mit dem Bereich Pflege und der BRK Berufsfachschule für Notfallsanitäter*innen entwickelten sich Möglichkeiten der Zusammenarbeit, welche ich sehr schätzte. Nach 33 Jahren beim BRK sage ich leise Servus. Ein besonderer Dank gilt Andrea Rüttgers, der Schulleiterin der PT-Schule. Sie hat mich über all die Jahre unterstützt und begleitet. Gemeinsam haben wir viele stürmische Zeiten gemeistert. Ich sage »merci« für das mir entgegengebrachte Vertrauen! Großer Dank geht an unser gesamtes Team. Es gab so viele gemeinsame Erlebnisse. Wir haben zusammengearbeitet, gestaltet und gefeiert. Ihr habt mich immer unterstützt, so z. B. bei meinem Sabbatjahr. Vielen Dank an die PT-Abteilung in Bad Abbach für die langjährige, vertrauensvolle Zusammenarbeit sowohl als Kollegin als auch als betreuende Lehrkraft im Praktikum. Danke an den BRK Referatsleiter Johannes Gottschalk für die Möglichkeit, meine Erfahrung in der Personalentwicklung einzubringen. Ich beende meine langjährige Dienstzeit, da ich jetzt noch den Mut habe, neue Wege zu gehen. Wie und wohin die nächsten Schritte sein werden, werde ich beim Gehen erleben. Dieser Lebensabschnitt beim Roten Kreuz bleibt bei mir mit tiefer Dankbarkeit verbunden und jetzt ist es »Zeit für Neues«. Franziska Ferstl BRK Berufsfachschule für Physiotherapie BRK PLUS 2/2024 11 BILDUNG

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