»Krieg ist zuerst die Hoffnung, dass es einem besser geht, hierauf die Erwartung, dass es einem nicht schlechter gehen wird, dann die Genugtuung, dass es dem anderen auch nicht besser geht, und hernach die Überraschung, dass es beiden schlechter geht.« Karl Kraus (1874 – 1963) »Der Friede muss gestiftet werden, er kommt nicht von selber.« Immanuel Kant (1724 – 1804) »Dauernder Friede kann nicht durch Drohungen, sondern nur durch den ehrlichen Versuch vorbereitet werden, gegenseitiges Vertrauen herzustellen.« Albert Einstein (1879 – 1955) Vorweg: Ich liebe Primzahlen. Zitate So wie sie zufällig verteilt sind – zumindest haben Mathematiker*innen bislang kein System der Verteilung gefunden –, so hat es der Zufall auch mit mir gut gemeint: Ich wohne in der Hausnummer 3 und habe immer in der Hausnummer 7 gearbeitet: In Regensburg in der Obermünsterstraße, in München in der Herzog-Heinrich-Straße (gegenüber der Zentrale des Blutspendedienstes des BRK) und zuletzt: Hoher-Kreuz-Weg in Regensburg. Auch Käsekuchen ist übrigens – wie ebenso die »Knackersemmel mit allem« - eine Primzahl und ausschließlich durch sich selbst und durch 1 teilbar. Auch das Jahr an sich hat seine Zahlen: Solche, die wir lieben und auch die anderen, über die wir vielleicht weniger begeistert sind. Ich hoffe, Sie sind gut in das neue 2025 gekommen und es stehen Ihnen erfreuliche Monate mit vielen schönen Erlebnissen oder auch mit tollen Überraschungen bevor! Und: Lassen Sie sich nicht aufteilen: Ausschließlich durch sich selbst und durch 1. Nicht umsonst gibt es den Spruch »Ich kann mich doch nicht Vierteilen«. Wiewohl derlei Ansprüche diese Abgrenzung oftmals nötig machen! Denn auch wenn – zumeist von Familie und Beruf - das zwar nicht ausgesprochen gefordert wird, so wird es oft unausgesprochen erwartet: Sagen Sie auch mal »Nein«! Oder mathematisch ausgedrückt: »Ich bin nur durch eins und durch mich selbst teilbar!« Seien Sie selbst, bleiben Sie sich treu, verbiegen Sie sich nicht (ok, der Rücken fordert bisweilen das Seine…) und genießen Sie das Jahr 2025 mit Ihren Liebsten oder auch einmal allein – wiewohl hoffentlich nicht einsam! Und: Hören Sie gut zu und in sich, denn: »Die Stille des Alleinseins ist die Musik der Seele.« Hans Schrödinger Redakteur Das rote Strümpfchen und der Sinn des Lebens Als ich eines Tages wie immer traurig durch den Park schlenderte und mich auf einer Parkbank niederließ, um über alles nachzudenken, was in meinem Leben schiefläuft, setzte sich ein fröhliches kleines Mädchen zu mir. Sie spürte meine Stimmung und fragte: »Warum bist du so traurig?« »Ach«, sagte ich, »ich habe keine Freude im Leben. Alle sind gegen mich. Alles läuft schief. Ich habe kein Glück und ich weiß nicht, wie es weitergehen soll.« »Hmmm«, meinte das Mädchen. »Wo hast du denn dein rotes Strümpfchen? Zeig es mir mal. Ich möchte da mal hineinschauen.« »Was für ein rotes Strümpfchen?«, fragte ich sie verwundert. »Ich habe nur ein schwarzes Strümpfchen.« Wortlos reichte ich es ihr. Vorsichtig öffnet sie mit ihren zarten kleinen Fingern den Verschluss und sah in mein schwarzes Strümpfchen hinein. Ich bemerkte, wie sie erschrak. »Es ist ja voller Alpträume, voller Unglück und voller schlimmer Erlebnisse!« »Was soll ich machen? Es ist eben so. Daran kann ich doch nichts ändern.« »Hier, nimm«, meinte das Mädchen und reichte mir ein rotes Strümpfchen. »Sieh hinein!« Mit etwas zitternden Händen öffnete ich das rote Strümpfchen und konnte sehen, dass es voll war mit Erinnerungen an schöne Momente des Lebens. Und das, obwohl das Mädchen noch so jung an Menschenjahren war! »Wo ist dein schwarzes Strümpfchen?«, fragte ich neugierig. »Das werfe ich jede Woche in den Müll und kümmere mich nicht weiter darum«, sagte sie. »Für mich besteht der Sinn des Lebens darin, mein rotes Strümpfchen im Laufe des Lebens voll zu bekommen. Da stopfe ich so viel wie möglich hinein. Und immer, wenn ich Lust dazu habe oder ich beginne, traurig zu werden, dann öffne ich mein rotes Strümpfchen und schaue hinein. Dann geht es mir sofort besser. Wenn ich einmal alt bin und mein Ende naht, dann habe ich immer noch mein rotes Strümpfchen. Es wird voll sein bis obenhin und ich kann sagen, ja, ich hatte etwas vom Leben. Mein Leben hatte einen Sinn!« Noch während ich verwundert über ihre Worte nachdachte, gab sie mir einen Kuss auf die Wange und war verschwunden. Neben mir auf der Bank lag ein rotes Strümpfchen mit der Aufschrift: Für dich! Ich öffnete es zaghaft und warf einen Blick hinein. Es war fast leer, bis auf einen kleinen zärtlichen Kuss, den ich von einem kleinen Mädchen auf einer Parkbank erhalten hatte. Bei dem Gedanken daran musste ich schmunzeln und mir wurde warm ums Herz. Glücklich machte ich mich auf den Heimweg, nicht vergessend, mich am nächsten Papierkorb meines schwarzen Strümpfchens zu entledigen. Autor unbekannt Quelle: www.angelikaneumann.de BRK PLUS 1/2025 13 MEINUNG
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