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Der Schwammerl am Hauptbahnhof ist eine Institution seit über 70 Jahren und ein beliebter Treffpunkt der Regensburger*innen. Seit 2003 ist er in der Denkmalliste eingetragen. Unser Schwammerl ist einer von 49 Modellen, die von der Firma Hermann Waldner im In- und Ausland verkauft wurden. Angeblich gibt es in Deutschland noch acht von ihnen. Seit 1954 steht er stolz im Fürst-AnselmPark beim Bahnhof. Er besteht aus 600 Einzelteilen und wurde mit den notwendigen Geräten wie Einbaukühlschrank, Schlagsahne-Zapfer und Eismaschine »Rapidchen« fertig montiert. Der Schwammerl war eine Sensation damals und ist auch heute noch ein Hingucker. Eine Attraktion war auch das Warenangebot. Frau Baumann, die über 40 Jahre in dem kleinen Laden stand und alles wusste, war eine strenge und liebenswerte Geschäftsfrau und verkaufte Milch, Bananenmilch, Sahne in der Waffel!!! und Eis. Das Team vom Sozialdienst des Rotkreuzheims nahm den bekannten Milchschwammerl zum Anlass, um ein paar kurze Geschichten beim Montagscafé vorzulesen. Unter den vielen Erzählungen ist eine ganz besonders nett, und die geht so: Ein kleines Kerlchen von ungefähr vier Jahren fährt mit seinen Eltern an einem Sonntag über den Bahnhof in die Stadt. Als die Familie am Milchschwammerl vorbeifährt, springt der Kleine vom Radl, hüpft freudig in die Luft und fuchtelt überglücklich vorm Pilzkiosk und ruft: »Ich hab es gefunden, ich hab es gefunden, das Pilzhaus der Schlümpfe!!!« Unsere Bewohner*innen waren sichtlich berührt von den liebenswerten Geschichten um den Schwammerl. Jede*r mag das sonderbare Häuschen, das so lange treu auf seinem Platz steht und jedem ein Schmunzeln ins Gesicht zaubert. Claudia Hagen BRK Rotkreuzheim Sozialdienst Häkeltalent Maria Obermeier (im Bild), ein 14-jähriges Häkeltalent aus dem bayerischen Wald, hat für unsere an Demenz erkrankten Bewohner*innen Hunde und Katzen gehäkelt. Die handlichen Kuscheltiere eignen sich ideal für die basale Stimulation. Bei Interesse schauen Sie sich gerne auf Instagram unter »Maschenmariechen« weitere Kunstwerke an. Vielen Dank, liebe Maria, für die tolle Arbeit und herzlichen Dank an Gabi und Reiner Ahle für die finanzielle Unterstützung! Sabine Hasenöhrl Heimleiterin Rotkreuzheim Der Regensburger Schwammerl Ehrenamtliche Ingrid Bergbauer und die Betreuungskräfte Ulrike Schrettenbrunner, Claudia Hagen und Renate Dietrich stehen bereit, die Schwammerlgeschichten im Dialog vorzutragen Das Montagscafé war gut gefüllt, alle warten auf die Schwammerlgeschichten Mitte Juli besuchte uns Hans Wax im Rahmen seiner Workshop-Reihe im Rotkreuzheim. Dieses Mal war »Der Zwiefache« das Thema. Nachdem er zusammen mit Ulrike Schrettenbrunner die zahlreichen Interessierten mit einem Zwiefachen namens »Zehne gradaus« musikalisch begrüßt hatte, erläuterte er, was denn ein Zwiefacher, der auch »Bairischer« heißt, überhaupt ist: Es handelt sich um einen taktwechselnden Tanz (Taktwechsel von 2/4 und 3/4), der in seiner Vielfalt eine Besonderheit der Volksmusik Ostbayerns darstellt. Wax ging auf die Geschichte des Bairischen ein, der in der Oberpfalz schriftlich ab 1730 greifbar ist. Hervorzuheben ist, dass viel Zwiefache mit Text unterlegt wurden. Das war hilfreich beim Erlernen der vielen Taktwechselmöglichkeiten. Die Anwesenden lernten zwei solcher »gesungener Zwiefache«, nämlich »Haiserl am Roa« und »Hanserl sag a e«. Zu ersterem führten Ulrike Schrettenbrunner und Hans Wax den Tanz vor. Hans Wax Ehrenamtlicher Mitarbeiter, Rotkreuzheim Mit Dulcimer und Gitarre stellen Hans Wax und Ulrike Schrettenbrunner ein paar Zwiefache vor Der Zwiefache BRK PLUS 1/2025 SENIOREN

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